Vorbild in der Gesellschaft

Kontakte und Gemeinschaft mit anderen Menschen, Ausstrahlung und Erfahrung von Sympathie und Vertrauen, insbesondere in nicht heimischen Gegenden, Menschen anderer Nationalität und Hautfarbe sowie hilfsbedürftige und behinderte Menschen erweitern den Erlebenshorizont und fördern das gegenseitige Verstehen.

Wenn der Pfadfinder die Erfahrungen aus seiner Jugendpfadfinderzeit auch im späteren Leben, in Beruf, Ehrenamt und Freizeit praktiziert, kann er das Zusammenleben in der Gesellschaft in allen Lebensbereichen positiv mitgestalten.

Vor dem Hintergrund der ständigen Unruheherde in der ganzen Welt, dem gegenseitigen Misstrauen sowie den hauptsächlich wirtschaftlichen Interessen bei den Globalisierungsbestrebungen ist die Pfadfinderbewegung ein menschlicher Faktor, der bei einer stetig zusammenwachsenden Bevölkerung nicht wichtig genug gesehen werden sollte.

Die organisierten erwachsenen Pfadfinder im Weltverband der Altpfadfinder
International Fellowship of Former Scouts and Guides/ Amitié Internationale Scout et Guide-ISGF-AISG- setzen weltweit in oft übernationalem Engagement ihre Kenntnisse und Fähigkeiten als berufs- und lebenserfahrene Erwachsene in verschiedenen Projekten ein. Auch "vor der eigenen Haustür" ergeben sich immer wieder Aktivitäten.

Weltgemeinschaft

Als Pfadfinder weiß ich mich in einer weltumspannenden Gemeinschaft mit Pfadfinderbrüdern und -schwestern. Den Beweis erlebe ich auf Fahrten, später auf Reisen.

Pfadfinder zeigen überall, wo sie mit anderen Pfadfindern zusammentreffen, ein brüderliches Zusammengehörigkeits-
gefühl, auch, wenn sie sich das erste Mal kennenlernen.

Der Pfadfindergruß und die Begrüßung mit der linken Hand ist weltumspannend.

Die Lilie als einigendes Pfadfindersymbol ist von den Ritterorden übernommen worden. Bei den Rittern finden wir die Charaktereigenschaften, die bei den Pfadfindern eine wesentliche Lebenseinstellung gründen.

Lord Baden- Powell, der die Pfadfinderidee ins Leben rief, schuf die ideellen Grundlagen, die in der internationalen Pfadfinderei gelten.

Übrigens habe ich bei internationalen Zusammentreffen von Pfadfindern gesehen, dass das Pfadfindergesetz und das Pfadfinderversprechen im Kern auf der ganzen Welt gleich ist. Wenn ich die sehr verschiedenen Völker und Religionen bedenke, so ist diese Einigkeit in der Pfadfinderbewegung einzigartig und faszinierend.

Pfadfinder in Deutschland

In Deutschland gibt es vier Pfadfinderorganisationen,
die evangelischen Pfadfinder; –Verband christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder(VCP) –,
die katholischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder – Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) –,
die katholischen Pfadfinderinen – die Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) – und
die interkonfessionellen Pfadfinder – Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder (BdP) –, die als Ring deutscher Pfadfinderverbände im internationalen Verband World Organization of the Scout Movement – WOSM – sind.

Da es auch reine Pfadfinderinnenverbände gibt, sind diese im internationalen Verband WAGGS World Association of Girl Guides and Girl Scouts. Beide Verbände kooperieren eng miteinander.

Daneben gibt es viele weitere z.T. seit Beginn der deutschen Pfadfinderbewegung bestehende Bünde.

Die Pfadfinderverbundenheit hält auch nach der Jugendzeit an. Dies ist organisatorisch in vielen anderen Ländern der Welt ausgeprägter als in Deutschland.